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„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser heraushalten sollte, bin ich dankbar für das Statement der Deutschen Bischofskonferenz, dass die AfD für Christen nicht wählbar ist.“

Diözesanratsvorsitzender Dr. Michael Wolf bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats

„Wenn ich auch der Meinung bin, dass die Kirche sich aus den Wahlkämpfen besser...

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Vielfältige Beschlüsse bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken – Generalvikar mahnt bei „Pastoral der Zukunft“ Geduld an – Kampagne „Gutes Leben. Für alle!“ will Bewusstsein für die Zusammenhänge von Ökologie u

Pfarrgemeinderatssatzung ist überarbeitet

Bei den Pfarrgemeinderatswahlen 2018 im Bistum Würzburg sollen die Gremien passend für die neuen, größeren Seelsorgeeinheiten vor Ort gewählt werden können. Bei der Frühjahrsvollversammlung am Freitag, 31. März, und Samstag, 1. April, im Würzburger Burkardushaus beschloss der Diözesanrat der Katholiken deswegen eine entsprechende Änderung der Pfarrgemeinderatssatzung.

Nach einer kirchenrechtlichen Prüfung durch das Referat Kirchliches Recht und die Kanzlei wird Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die geänderte Satzung in Kraft setzen.

In einem weiteren Beschluss forderte der Diözesanrat den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) auf, die Förderung der katholischen Friedensbewegung „pax christi“ in bisheriger Höhe dauerhaft fortzusetzen. Ab 2018 will der VDD „pax christi“ die Zuschüsse streichen. Außerdem unterstützt der Würzburger Diözesanrat das Engagement der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmer-Organisationen (ACA) zu den Sozialwahlen 2017 und ruft die Wahlberechtigten dazu auf, sich an den Sozialwahlen 2017 zu beteiligen. In der ACA sind die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Bundesverband der evangelischen Arbeitnehmerorganisationen (BVEA) zusammengeschlossen, um die christlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Sozialen Selbstverwaltung zu vertreten. Schließlich beauftragte die Frühjahrsvollversammlung den Vorstand des Diözesanrats, sich in einer der nächsten Vollversammlungen mit dem Schwerpunktthema „Wahlrecht für alle (Getauften)“ zu beschäftigen.

In der allgemeinen Aussprache am Freitagabend monierten einige Delegierte, dass bei den Schritten in Richtung „Pastoral der Zukunft“ noch vieles unklar und schwammig sei. Generalvikar Thomas Keßler bat um Geduld:„Wir haben noch nicht für alle Probleme die Antworten – und ich bin stolz darauf.“ In den Gremien auf Bistums- und Dekanatsebene werde gemeinsam um passende und tragfähige Lösungen gerungen. „Wichtig sind ja oft gerade die Fragestellungen, die sich dabei ergeben“, hob der Generalvikar hervor.

Ebenfalls am Freitagabend warben Mitglieder der Sachausschüsse „Bewahrung der Schöpfung“ und „Mission-Gerechtigkeit-Frieden“ für die Kampagne „Gutes Leben. Für alle!“ des Würzburger Diözesanrats. Unter exakt diesem Namen habe das Bistum Speyer schon vielfältige Aktionen unternommen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Wirtschaften unter der Maxime des „Immer schneller immer mehr“ weder nachhaltig und ethisch vertretbar sei. Exakt dieses Thema greife in der Enzyklika „Laudato Si“ auch Papst Franziskus auf, der dort schreibt: „Wir kommen heute jedoch nicht umhin anzuerkennen, dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde.“

Die Menge an Rohstoffen, die der Erde pro Jahr entnommen werden können, ohne dass es zu einer massiven Schädigung des Planeten komme, sei limitiert, verdeutlichte Ute Deitert. 1987 sei dieses Jahreslimit noch am 19. Dezember überschritten worden, 2005 dann am 20. Oktober, 2016 bereits am 8. August. „Das heißt, dass wir immer schneller auf Kosten der künftigen Generation unseren Planeten verbrauchen.“ Und beim klimaschädlichen Ausstoß von Kohlendioxid verursachten die 18 Prozent Weltbevölkerung in den führenden Industrienationen ein Vielfaches von dem, was zum Beispiel die 53 Prozent der Weltbevölkerung in Asien an CO2-Emission zu verantworten hätten – Indien und das als Umweltsünder verschriene China inklusive. Gerade die reichen Länder des Westens hätten also eine Bringschuld, wenn es darum gehe, die Schöpfung zu erhalten. Schon der bewusst regionale Einkauf von Lebensmitteln und eine Reduzierung des Fleischkonsums könne hier viel CO2-Einsparung bewirken.

Zudem habe jeder neunte Mensch weltweit nicht genug zu essen. Als eine Folge sterbe alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen des Nahrungsmangels, also etwa 3,1 Millionen Kinder pro Jahr. Ein Grund dafür seien auch die ungerechten Löhne, die westliche Länder für Produzenten in armen Ländern für Rohstoffe oder Arbeit zahlten. So bekämen die Näherinnen von konventionell produzierten Textilien wie Hosen oder T-Shirts lediglich zwischen 0,6 und einem Prozent des Verkaufspreises. „Man kann mit dem Einkaufskorb Politik machen“, sagte Angelika Hauf. In Würzburg gebe es zum Beispiel vier Händler, die fair gehandelte Textilien im Angebot haben. Bei (Sport-)Schuhen sei es deutlich schwerer, eine gerechtere Alternative zu finden.

Bis zum 30. September sind alle kirchlichen Gruppen, Vereine und Gemeinden eingeladen, ihre Ideen und Erfahrungsberichte von Aktionen für eine ökologischere und sozial gerechtere Welt beim Diözesanrat einzureichen. Bei dem Wettbewerb gibt es einen attraktiven Hauptpreis und eine mediale Aufbereitung der Idee durch die Fernsehredaktion des Bistums zu gewinnen. Ob Einsparung der Papierflut, den Verzicht auf Aluminium- und Kunststoffprodukte oder öko-faires Pfarrfest: Willkommen sei, was den zitierten Leitgedanken des Papstes aus „Laudato Si“ widerspiegelt. „Unsere Diözese ist voller guter Ideen, lassen wir sie wachsen!“, warben die Frauen und Männer der beiden Sachausschüsse für ihre Kampagne.

mh (POW)